Projektbeschreibung

Das Verbundvorhaben „Transfer-Labor der Sommeruniversitäten Informatica Feminale und Ingenieurinnen–Sommeruni zur Gewinnung neuer Zielgruppen für technische Studienbereiche“ der Universität Bremen und der Universität Hamburg zielte darauf, Frauen als Fachkräfte für die High-Tech-Berufsfelder im Bereich der Informationstechnologie und Ingenieurwissenschaften zu gewinnen.

Aufgrund langjähriger Erfahrungen aus den Sommeruniversitäten für Fraun in Informatik und Ingenieurwissenschaften, Informatica Feminale und Ingenieurinnen-Sommeruniversität, die jährlich in der Universität Bremen mit bundesweiter Ausrichtung durchgeführt werden, haben zahlreiche Studentinnen nicht-technischer Fächer im universitären Umfeld großes Interesse am Erwerb von Technikkompetenzen. Sie können diese jedoch nicht im eigenen universitären Umfeld für eine fachliche Orientierung im Hinblick auf MINT-Berufe entwickeln. Da die nicht-technischen Fächer sich durch einen besonders hohen Frauenanteil auszeichen, zielte das Verbundvorhaben darauf ab, in Universitäten die Durchlässigkeit in technische Studiengänge hinein zu erhöhen.

Aktuelle Veränderungen von gesellschaftlicher Teilhabe und Arbeitsstrukturen lassen den Erwerb von Technikkompetenzen zu einem Schlüsselthema für fast alle Studienfächer werden. Im Verbundvorhaben sind zunächst General Studies (fächerübergreifende Lehrangebote) zur Vermittlung von Technikkompetenzen an deutschen Universitäten analysiert worden, um Handlungsempfehlungen zur Ergänzung der General Studies Angebote für Hochschulen zu entwickeln.

Zugleich wurde im Rahmen einer parallelen Bedarfserhebung unter den Studentinnen aus der potentiellen Zielgruppe in Erfahrung gebracht, inwiefern sich ein Interesse an einzelnen technischen Fachkompetenzen vom Wunsch nach weitergehenden Angeboten bis hin zum Studienfachwechsel oder Ergänzungsstudium unterscheidet. Als Pilotmaßnahme wurden Studentinnen aus nichttechnischen Fächern, die sich zu einem Fachwechsel in ein Studium der Ingenieurwissenschaften oder Informatik entschlossen hatten, als Gruppe bei diesem Vorhaben betreut und unterstützt („Pooling“). Im Laufe des Projekts wurden zwei Kohorten gebildet, die durch Fachkurse sowie Workshops zur Persönlichkeitsentwicklung und Vernetzung, unterstützt wurden. Darauf aufbauend sind Vermittlungsstrukturen für einen Studienfachwechsel oder ein Ergänzungsstudium entwickelt worden, die Studentinnen von der Entscheidungsfindung bis zum Einstieg in ein technisches Studienfach begleiten und unterstützen.

Durch bundesweite Vernetzungstreffen von dezentralen Gleichstellungsbeauftragten technischer Studiengänge wurden die einzelnen Projektmaßnahmen unterstützt und dafür ein nachhaltiges Fundament geschaffen. Im Verlaufe des Projektes sollten weitere Hochschulen zur Kooperation gewonnen werden. Die Hochschulen sollten strukturelle und konzeptionelle Ansatzpunkte erhalten, einen überfachlichen, geschlechtergerechten Wandel weiter umzusetzen und so zu einer höheren Teilhabe von Frauen an den Hightech-Berufsfeldern beizutragen. Für die Umsetzung waren Erkenntnisse aus der Geschlechterforschung in der Technik und der Hochschulforschung von hoher Relevanz.

In der Universität Bremen lag der Projektfokus im Bereich Ingenieurwissenschaften; in der Universität Hamburg im Bereich Informatik. Die Verbundkoordination übernahm die Universität Bremen. Das Verbundvorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter den Förderkennzeichen 01FP1629 / 01FP1630 gefördert. Die Projektlaufzeit war von Februar 2017 bis Januar 2020.